Von Ho Chi Minh nach Phnom Penh – Goodbye Viiieeetttnnaaaammm!

Den letzten Tag in Ho Chi Minh verbrachte ich auf dem Mekong. Ich buchte eine Mekong Delta Tour. Morgens ging es los und dann war da wieder Dana. Dieselbe Reiseleiterin wie den Tag zuvor. Ich freute mich. Diese Tour führte uns auf den Mekong River, über kleinere Kanäle, zu einer Coconut Farm, Honigfarm, Orchideen Züchtung, usw.

Hier erlebte ich das Leben auf und mit dem Mekong River. Zunächst hielten wir aber erst einmal an einer Tempelanlage. Diese war sehr schön und groß. Danach ging es weiter zum Hafen. Dort auf ein Boots und zur Begrüßung erst einmal eine Kokusnuss…mmhhh lecker, lecker.

Dana erzählte uns etwas vom Leben hier rund um den Mekong River.

Wir hielten an einer kleinen Farm auf der Unicorn Island. Sie stellten Honig her, Orchideen, eine menge Früchte wuchsen dort. Vor allem die Wasserkokusnuss. Und zwei Schlangen gab es als Haustiere. Nett…Ich legte mir eine Python namens Banana um. 😀

Dann ging es weiter auf dem Fluss. Wir hielten und wanderten durch den heftigen Regen, der nun einsetzte. Nach einigen Minuten hielten wir an um kurz zu pausieren und uns die Gesänge, der dort ansässigen Bewohner, anzuhören. Nein, ich spiele an dieser Stelle kein Viedeo ab… puuhhh, war nicht schön 🙂

Dann ging es per Truck weiter. Ja, es regnete immer noch und meine Boots waren nun endgültig nass, so richtig schwer und nass 🙂

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Es ging zum Mittagessen. Dort hörte natürlich auf als wir ankamen. Wir waren klitschnass, wurden aber durch tolles Essen belohnt. Weiter ging es danach zu einer Kokusnussfarm. Hier wurden Süßigkeiten aus den Kokusnüssen hergestellt. Lecker. Später noch eine Fischfarm auf einem Hausboot und schließlich ab in den Bus nach Hause.

Ein toller Tag, wenn auch sehr, sehr nass 🙂

Am nächsten Morgen fuhr ich mit dem Bus nach Phnom Penh. Ab über die Grenze und raus aus dem schönen Vietnam. Es war herrlich hier und ich würde so gern noch länger bleiben. Es ist ein wunderbares Land mit tollen Menschen, leckerem Essen und einer bemerkenswerten Einstellung.

Es ging also in die Hauptstadt Kambodschas. Hier landete ich um etwa 19Uhr im Hostel. Noch schnell was gegessen und getrunken, dann ab ins Bett. Ich hatte wieder was vor am nächsten Tag. Natürlich 😉

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Grenzübergang Vietnam – Kambodscha

Am nächsten Morgen schaute ich mir die nahegelegenen ‚Killing Fields‘ an. Ich wollte ja nun auch wissen, was in diesem Land vor sich ging. Dies war wirklich, wirklich harter Tobak. Nun gut. Nach der Anreise mit dem Tuk Tuk, ging ich zum Eingang. Dort bekam ich ein Audiogerät mit einer deutschen Stimme. Wunderbar.

20161105_025558419_iosAnhand von 19 Stationen wurde hier einem das Grauen erläutert. Mein Geschichtsunterricht endete irgendwie am 08. Mai 1945… ich wusste also wirklich nicht, was hier vor sich ging.

Bitte überspringt den kommenden Absatz, wenn ihr mindestens genauso nah am Wasser gebaut seid, wie ich.

Bis 1979 wurden hier in Kambodscha etwa 3 Mio. Menschen getötet. Pol Pots war ein Diktator und wollte die absolute Kontrolle. Die rote Khmer war die Armee von Pol Pots und damit beauftragt so viele Menschen wie möglich zu töten, die sich ihn in den Weg stellten. Haargenau wurde notiert, wer die ‚Killing Fields‘ betrat und wer umgebracht worden war. Ähnlich zu den Konzentrationslagern…Ich ging also über das Gelände, sah Massengräber, wo heute noch Lumpen, Knochen und Zähne der zahlreichen Toten hoch gespült wurden, wenn es heftig regnete. Ich weinte sehr, sehr viel. Sowas grausames habe ich noch nie angehört. Es liegen immer noch Leichen in den Mulden. Sie sollen dort ihren Frieden finden. Es gab etwa 300 solcher Killing Fields in Kambodscha. Zwischen 1.000 und 10.000 Menschen wurden in jedem umgebracht. Vor allem gebildetete Leute, Lehrer, Architekten und Leute mit Brillen… Nachdem sie umgebracht wurden, wurde noch eine Chemie über die Körper geschüttet, damit sie nicht riechen und auch wirklich tot sind. Pol Pots starb 1998, nachdem er erst 1997 zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Er wurde 82 Jahre alt. Einige seiner Opfer nicht mal 2 Jahre.

Nacch 1,5 Stunden Führung durch dieses Killing Field war mir etwas schlecht. Ich schrieb ins Gästebuch und verließ den Ort schweigend.

Mein Tuk Tuk Fahrer brachte mich zurück ins Hostel. Ich weinte noch sehr viel auf der Fahrt.

Dort angekommen, trank ich ein Bier (wir hatten 11.30 Uhr) und rauchte eine Zigarette. Verarbeitung…wenig später checkte ich aus und fuhr mit dem Bus von Phnom Penh zu einem Elefanten Reservat in Mondulkiri. Die Fahrt über weinte ich noch ein wenig. Übertünchte aber meine Traurigkeit mit Karnevalsmusik. Zu schlimm war das, was ich am Morgen hörte und sah.

Und ja Papa, ich werde mich ab jetzt auf die schönen Dinge konzentrieren. Ein wenig Geschichte ist aber auch nicht verkehrt 🙂

Haltet die Ohren steif, bis bald 😉

Ein Gedanke zu „Von Ho Chi Minh nach Phnom Penh – Goodbye Viiieeetttnnaaaammm!

  1. Hallo Leonie,
    welch ein grausiges Erlebnis! Solche grausamen Taten hautnah zu sehen ist etwas ganz anderes als zu Hause, weit weg, darüber zu hören und das was man hört ist dann auch nicht die ganze Wahrheit. Ich hätte bestimmt auch sehr viel geweint…
    Jetzt mach Dich frei von den traurigen Gedanken und freue Dich auf Dein nächstes Ziel.
    Ich bin gespannt!!
    Dicker Drücker
    Jeanette

    Gefällt 1 Person

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