Von Hoi An nach Ho Chi Minh City

Am 1.11. stand wieder ein Reisetag bevor. Mittags wurde ich von einem Bus zum Flughafen Da Nang gefahren. Dort checkte ich kurz später ein und dann ging es auch schon ab Richtung Ho Chi Minh City. Der Flug war heftig. Krasse Turbulenzen ließen  mich doch kurz schwitzen…

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In Ho Chi Minh kam ich gegen 17 Uhr an. Ich wollte nicht allzu lange in einer solch großen Stadt verbringen. Zu laut, zu turbulent.

Naja, ich ließ mich auf jeden Fall vom Taxi abziehen. Unverschämt. 10 US $ zum Hostel, was nur 8km entfernt lag. Nun gut, mir waren die Leute jedenfalls jetzt schon unsympathisch… Nach 1,5 Stunden durch den dichtesten Verkehr, kam ich endlich im Hostel an.

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Dort eingecheckt und dann nach einem Restaurant gesucht und einer Wäscherei. Ja, das sind die Dinge, die einen hier beschäftigen. Was und wo essse ich als nächstes und wie kriege ich meine Wäsche sauber und zwar so schnell wie möglich 🙂

Also gab es für mich Hotpot an diesem Abend.

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Zurück im Hostel buchte ich dann eine Tour zu den Cu Chi Tunneln, die am nächsten Mittag beginnen sollte. Ich hatte also den Vormittag, um mich selbst in der Stadt zu bewegen. Ich besuchte das War Remnants Museum, um mich auf den Besuch der Tunnel vorzubereiten. Keine schlechte Idee wie sich später heraus stellte.

Per Zufall traf ich eine Bekannte aus Hoi An wieder. Wir beiden stellten fest, dass dies hier wirklich harter Tobak war. Einige Bilder ließ ich aus. Hier waren Kinder zu sehen, die aufgrund der chemischen Waffen der Amis krank wurden und wirklich schlimm aussahen.

Die komplette Geschichte von Vietman verstand ich nun besser. Nord gegen Süd, Kommunismus gegen Republikaner, Amis gegen Russen, was ein Durcheinander… und es ging wie in vielen Kriegen sicherlich auch um das Öl, was Vietnam nun noch weitere 9 Jahre (insgesamt 50 Jahre) an Russland ‚zahlen‘ muss. Vietnam ist kommunitisch… Bildung muss aber gezahlt werden, es gibt keine Renten und Nord- und Südvietnamesen dürfen nicht heiraten. Also ganz so toll hört sich das für mich nicht an. Ausreisen sind nur erlaubt, wenn mind. 50.000 US $ auf dem Konto nachgewiesen werden können. Die Menschen hier sind aber so freundlich hilfsbereit und weltoffen… Ich mag sie.

Nach dem Besuch im Museum huschte ich noch schnell an der Notre Dame Kirche vorbei.

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Dann ab zurück ins Hostel, um den Bus nach Cu Chi nicht zu verpassen. Dort empfang uns eine kleine Vietnamesin, die wirklich gut drauf war. Nachdem sie uns von der Geschichte von Vietnam und dem Krieg erzählte, der nicht allzu lang her ist, erreichten wir auch schon die Tunnel. Passend zum Thema, begann es zu regnen, aber so richtig.

Dana erklärte uns die verschiedenen Ebenen der Tunnel. Es gab 3 verschiedene Tiefen. Eine Bombe der Amis kam etwa 5m tief, daher wurde die 2. Ebene bei 6m. Tiefe erbaut. Die letzte Ebene lag bei 12m in der Tiefe. Esszimmer, Küchen und Meetingräume wurden unter Tage errichtet. Wir bekamen die Chance einmal in ein Versteck zu kriechen. Für die Touristen wurde alles extra 20% größer gemacht, damit wir reinpassen. Dies ist unvorstellbar…wie klein und schlank die Vietnamesen sein mussten, um hier rein zu passen. Es war feucht, muffig und super eng.

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Danach ging es durch den Wald, oder besser Dschungel. Es schüttete und aus der Ferne waren Schüsse zu hören. Ich kam mir echt komisch vor. Es war alles so real, so fremd und beängstigend. Dana zeigte uns noch die Fallen, die die Vietnamesen für die Amis gebaut hatten. Die Vietnamesen verwendeten die Waffen der Amerikaner, wenn sie diese überfielen. Sie bauten aus deren Waffen, neue Waffen und Fallen.

Schließlich konnten wir in die Tunnel, wenn wir wollten. Wir waren aber auf der ersten Ebene 2m unter der Erde… es war heiß, schwül und krass eng.

Danach konnten wir mit echten Waffen schießen, vor allem der AK47… sie war wasserfest und die meistgenutzte Waffe im Krieg. Nein, ich wollte mit Sicherheit keine Waffe in den Händen halten. Ich hielt es für unethisch… no way!

Die Vietnamesen waren ein sehr schlaues Volk und tricksten die Amis aus, wo sie nur konnten. Sie trugen ihre ‚Flip Flops/Sandalen‘, so sahen die Schuhe damals jedenfalls aus, verkehrt herum. Sodass die Spuren im Wald die Amis in die flasche Richtung schickten. Nachdem aber nach einiger Zeit Gefangene gemacht wurden, erkannten die Amis, dass die Abdrücke der Sonne auf den Füßen, die Schuhe abmalte und so wussten sie auch Bescheid.

Diese Erfahrung in den Tunnel werde ich nicht so schnell vergessen. Es war krass, wirklich krass. Eta 50% der Tunnel (rund 100km) wurden von den eigenen Leuten zerstört…

Wusstet ihr so viel über den Krieg hier? Es erschütterte mich jedenfalls. Ich hoffe, ich hab euch nicht schockiert. Feedback ist natürlich erwünscht. 🙂

2 Gedanken zu „Von Hoi An nach Ho Chi Minh City

  1. Hallo Leonie,
    also so viele Details wie jetzt nach Deinem Bericht, kannte ich vorher nicht. Sehr interessant! Ich glaube, ich hätte mich nicht in die Tunnel getraut… 12m unter der Erde… selbst 6m…
    Wie hast der Hotpot geschmeckt??? Sieht interessant aus 🙂 Weißt Du, was drin war?
    Drück Dich
    Jeanette

    Gefällt 1 Person

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